Alle Menschen sind eins. Was sie unterscheidet, ist der Name, den man ihnen gibt.
Buddha
Wunderbare Tage in Thailand liegen hinter uns, denn im April durften wir dieses zauberhafte Land kennenlernen. Und was gibt es Schöneres, nicht nur als Tourist zu verreisen, sondern auch die Menschen im Land persönlich kennenzulernen?
Dass ich gern bei Hochzeiten dabei bin, besonders hinter der Kamera, hat sich sicher schon herumgesprochen. Wenn aber die eigenen Kinder heiraten, ist das etwas besonderes! Und wenn diese Hochzeit am anderen Ende der Welt gefeiert wird, dann steigt man für die buddhistische Hochzeitszeremonie auch schon mal ins Flugzeug 😉
Markus und Apple besuchten, gemeinsam mit uns, die Familie in der Region Isan im Nordosten von Thailand. Eine buddhistische Hochzeitszeremonie hier wird von lokalen Traditionen und Bräuchen geprägt. Die Zeremonie wurde von einem buddhistischen Zeremonienmeister geleitet, der buddhistische Gebete und Mantren rezitierte, um Schutz, Glück und Segen für das Paar zu erbitten. Während der Zeremonie wurden traditionelle Opfergaben, wie Blumen, Räucherstäbchen, Kerzen und Früchte, dargebracht. Diese symbolisieren Respekt und Dankbarkeit gegenüber der buddhistischen Lehre.
Einige weitere Bräuche, die auch wir erleben durften, habe ich Euch zusammengestellt:
- Wasserritual: Ein traditionelles Wasserritual ist ebenfalls üblich. Das Brautpaar gießt gegenseitig Wasser über ihre Hände, während buddhistische Gebete rezitiert werden. Dies symbolisiert Reinigung, Segen und den Beginn eines gemeinsamen Lebensweges.
- Gemeinsames Essen: Nach der Zeremonie können das Brautpaar und ihre Gäste gemeinsam essen. Es werden traditionelle Gerichte und Spezialitäten der Region serviert, um das Ereignis zu feiern und den Gemeinschaftsgeist zu stärken.
- In der buddhistischen Hochzeitszeremonie im Isan spielt die weiße Schnur eine wichtige symbolische Rolle. Die weiße Schnur, auch als “Sai Sin” bekannt, wird während der Zeremonie um die Handgelenke des Brautpaares gebunden. Hier sind einige Bedeutungen und Traditionen im Zusammenhang mit der weißen Schnur:
- Segen und Schutz: Die weiße Schnur symbolisiert den Segen und Schutz durch buddhistische Mönche. Sie soll das Brautpaar vor Unglück bewahren und Glück in ihrer Ehe bringen.
- Verbindung: Die Schnur verbindet symbolisch die Hände des Brautpaares und repräsentiert ihre Einheit und Verbundenheit als Ehepartner. Sie steht für die gemeinsame Reise, die sie nun als Paar antreten.
- Nach der Zeremonie kann es üblich sein, dass die Gäste ebenfalls eine weiße Schnur erhalten, um ihre Unterstützung und Segnungen für das Brautpaar auszudrücken. Die Schnur wird oft als Andenken behalten und für eine gewisse Zeit getragen, um die Verbindung und den Segen lebendig zu halten.
- Gute Wünsche: Während der Zeremonie können die Mönche und die Gäste gute Wünsche und Segnungen auf die Schnur übertragen. Die positiven Energien sollen dem Brautpaar auf ihrem gemeinsamen Lebensweg helfen.
- Heiratsversprechen: Die Schnur dient auch als sichtbares Zeichen für die Heiratsversprechen des Brautpaares. Indem sie die Schnur tragen, bekräftigen sie ihre Liebe, Treue und Unterstützung füreinander.
- In einer buddhistischen Hochzeitszeremonie im Isan ist es üblich, dass der Bräutigam Geschenke an die Braut und ihre Familie überreicht. Diese Geschenke dienen als Zeichen der Wertschätzung, des Respekts und des Dankes. Dazu gehört Goldschmuck, der den Wert und die Bedeutung der Braut symbolisiert. Ein Armband, eine Halskette oder Ohrringe sind beliebte Optionen. Es können auch Geldgeschenke überreicht werden, um den Eltern für die Erziehung der Braut zu danken.
- Die Gäste der Hochzeit bekommen zum Dank für ihre Geschenke Gastgeschenke, in unserem Fall war das selbst angebauter Reis vom Feld des Brautvaters, der schön verpackt und mit Stolz überreicht wurde.
Natürlich möchte ich Euch auch alle in Bildern zeigen. Nicht alle Fotos sind von mir fotografiert, wie man unschwer erkennen kann. Lasst Euch einfach mitnehmen zu diesem wunderschönen Tag! Hier seht ihr die Anprobe des Brautpaars, die von der ganzen Familie begleitet wurde.
Am Vorabend der Hochzeit, der gleichzeitig auch das Sonkranfest – das Thailändische Neujahrsfest war, gingen die Vorbeieitungen in die letze Runde. Es wurde verpackt, dekoriert, gebacken und friesiert. Übrigens, Markus und Apple bekamen ihre Spitznamen auf die Karte gemalt und geschrieben, Markus wird von der Familie nämlich Mankut genannt, das ist eine Frucht. Oder habt ihre gedacht, dass unsere süße Schwiegertochter wirklich Apple heißt 😉
Der Festtag begann am frühen Morgen, als alle Damen sich zum Frisieren und Schminken einfanden. Das Küchenteam hatte schon die Arbeiten aufgenommen, um für die Gäste ein traditionelles Mahl zuzubereiten.
Und nun nehme ich Euch mit zur Zeremonie. Mit einer Parade und begeleitet von einem Lautsprecherwagen zogen wir, die Eltern vom Bräutigam, mit Verwandten zum Haus der Braut. Jeder hatte ein wichtiges Geschenk dabei, auch Zuckerrohr und Bananenstaude waren traditionell dabei.
Im Haus war es festlich geschmückt, und Familie und Gäste erwarteten uns.
Die Zeremonie konnte beginnen. Und auch wir bekamen ein Geschenk von den Eltern der Braut, schaut selbst.
Dann konnten die Gratulanten kommen, und sie standen Schlange. Apples Freundin war die ganze Zeit an unserer Seite und hat uns alles erklärt und übersetzt.
Die Gratulationen waren auch verbunden mit Gruppenfotos, denn jeder wollte natürlich ein Andenken an diesen wunderschönen Tag haben. Draußen warteten dann schon die fleißigen Köche und eine halbseitig gesperre Straße zum Mittagessen. Es war sehr, sehr köstlich! Der Brautvater begrüßte die Gäste mit einer schönen Rede, und das Brautpaar verteilte die Geschenke an die Gäste.
Es ist mir sogar noch gelungen, Markus und Apple zu ein paar Brautpaarbildern zu locken, um die Ecke stand ein wunderschön blühender Baum.
Es war ein wunderschöner Tag, so voller Liebe,Vertrauen und Familie, und wir denken gern daran zurück ♥