Im Urlaub zog es uns diesmal auf eine Insel, diesmal auf die größte Griechenland, nämlich Kreta. Wir hatten schon viel gehört und gelesen über diese wunderschöne Insel, und Pläne geschmiedet, was wir alles ansehen wollen (neben dem Herumkullern am Strand natürlich).
Unser erster Ausflug führte uns zur Vorzeigesehenswürdigkeit Knossos. Ganz ehrlich, viele Touristen hatte ich ja erwartet. Aber was der ehrwürdige Sir Evans daraus gemacht hat, ist für mich etwas fragwürdig. Irgendwie hatte ich das Gefühl, in einem Disneyland für griechische Paläste zu sein.
Heraklion ist eine schöne Hafenstadt, mit Festung und vielen venezianischen Einflüssen. Hier kann man bummeln und das Großstadtleben auf sich einwirken lassen. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch am Grab des Schriftstellers Nikos Kazantzakis, vielen bekannt durch das Buch “Alexis Sorbas”. Seine Grabinschrift „Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“ begegnete uns überall in der Stadt. Das Grab liegt auf einer der Zitadellen Heraklions, von der man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat.
Unser Hotel und damit unser Lebensmittelpunkt für eine Woche war Malia, ein Ort etwa 30 Kilometer östlich von Heraklion. Die am meisten gesprochenen Sprachen hier waren russisch und englisch, aber wenn man die Touristenmeilen umging, konnte man im alten Ortskern viel ursprüngliches Leben sehen. Besonders abends lockten liebevoll gestaltete Tavernen mit Köstlichkeiten, die wir vom “Griechen” zu Hause nicht kennen 😉
Ein besonderes Erlebnis war eine Führung im Palast von Malia. Ein netter älterer Herr erzählte uns in ausgezeichnetem Deutsch und sehr fundiert viele Geschichten über Kreta und seine wechselvolle Geschichte. Übrigens, wir durften auch an einem Baum lecken, der sehr salzig schmeckte, eine Salztamariske. Diese Führung hat uns für die Enttäuschung in Knossos entschädigt.
Spannend fanden wir auch alles, was wir über die Hochebene von Lasithi gelesen haben, also haben wir unseren kleinen Mietwagen hochgequält. Man konnte noch viele der Windmühlen sehen, die zur Bewässerung dienten. Die Ebene wird vom landwirtschaftlichen Betrieb geprägt, und auch den berühmten alten Griechen mit dem bepackten Esel sahen wir, leider ohne Kamera 🙁
Auch Klöster kann man hier besichtigen, eine ganz besondere Führung hat uns tief berührt. Die Nonne erklärte uns ihr Kloster, dann die Bedeutung unserer Namen, zeigte uns den ersten Märtyrer, den Heiligen Stefan und sprach uns ihren Segen aus.
Spannend war für mich auch die vielfältige Pflanzenwelt.
Das schönste Bergdorf von Kreta ist Kritsá. Als erste Anlaufstelle findet man hier die malerische Kirche “Panagía I Kerá”. Leider ist das Fotografieren darin verboten. Interessant für uns war auch die antike Höhensiedlung Lato. Fast ohne Touristen stiegen wir über viele Steine, genossen den Blick ins Tal, über Olivenhaine bis zum Meer und stellten uns vor, wie hier wohl früher das Leben gewesen sein musste.
Der Ort Kritsá selbst wirbt für das beste Olivenöl der Insel, und wir durften auch kosten. Die kleinen Gassen hielten viele Details zum fotografieren bereit, und ich pflückte meinen allerersten Granatapfel (der sogar noch oberdolllecker war).
Letztes Jahr waren wir ja einige Tage im traumhaften Venedig unterwegs. Natürlich wollten wir uns mal anschauen, was die eroberungswütigen Venezianer so an Spuren auf Kreta, speziell in Rethymno hinterlassen haben. Auch von türkischen Holzbalkonen hatten wir gehört, diese wiederum als Überbleibsel der türkischen Zeit der Stadt.
Nach einem wundervollen Sonnenaufgang, den wir in den Bergen genossen, fuhren wir über die Insel. Schnell vorankommen ist Fehlanzeige, aber man kann dafür viel von der wechselvollen Landschaft sehen.
Eine facettenreiche Stadt Rethymno erwartete uns, mit einem hübschen venezianischen Hafen, einer Festung, die uns an den Petersberg zu Hause erinnerte, und Gebetshäusern unterschiedlicher Religionen .
Besonders spannend war der Besuch in einer Bäckerei, in der Filoteig für Baklava hergestellt wird, schaut Euch den Film http://www.youtube.com/watch?v=jx4d8fTLAXw mal an 😉
Tja, und schneller als wir wollten, war der Aufenthalt auf Kreta vorbei, und wir mussten wieder nach Hause fliegen.
Hallo Alice,
da hast du dir aber wieder eine Arbeit gemacht … großes Lob!
Eine sehr schöne Reisebeschreibung mit super Fotos und liebevollen Details in geschmackvoller Anordnung, macht Lust auf den nächsten Griechenland-Urlaub … vielen Dank dafür!
viele Grüße von
Ralle & Co
Hallo Ralle,
danke für Dein Lob. Hat mir Spaß gemacht, das Fotografieren und Zusammenstellen. Schön, dass es Euch gefällt.
Herzliche Grüße Alice
Hallo Alice,
eine interessante Auswahl an Fotos! Besonders die Detailaufnahmen sind
eine sehr schöne Ergänzung! Mal schauen, was ich dort vor die Kamera
bekomme?!
VG J
Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Du wirst sehen, auf Kreta wird es schwer, die Kamera mal aus der Hand zu legen….aber auch das lohnt sich mal.