Antico Borgo Isola Santa
Die wunderschöne Garfagnana war Anfang September unser Urlaubsziel. Zwischen Apenninen und den Apuanischen Alpen gelegen, findet man hier weite Waldgebiete mit Edelkastanien, Eichen und Pinien. Ein Ferienhaus im alten Dorf “Isola Santa”, direkt an einer Talsperre gelegen, war unser zu Hause auf Zeit.
Ursprüngliche Natur, duftende Kräuter und rustikale Bauten machen das kleine Dorf aus.
Wanderungen in die Berge werden mit einem schönen Überblick und auch manch kulinarischer Köstlichkeit belohnt. Der Wirt konnte allerdings nicht verstehen, dass wir nach den Antipasti gepasst haben 😉
Forte dei Marmi
Vorbei an wilden Bergen und über abenteuerliche Serpentinen fuhren wir nach Forte dei Marmi, einem mondänen Seebad, dass durch die Verschiffung des Marmors, der überall gegenwärtig ist, berühmt und reich wurde.
Castelnuovo und Castelione di Garfangana
Diese beiden Orte sind am nächsten zu Isola Santa gelegen und bieten beschauliche Gässchen und alte Mauern. Wir waren (fast) die einzigen Touristen dort, was wir als sehr angenehm empfunden haben. Donnerstag war Markttag, dieser hat in der ländlichen Region eine große Bedeutung, man kauft hier auch Haushaltwaren, Bekleidung und Lebensmittel. Dazu ist es der Markt ein willkommener Anlass, sich zu treffen und ein Schwätzchen zu halten.
Lucca
Vorbei an der Teufelsbrücke (Ponte della Maddalena), einem Bauwerk, dass zwischen 1052 und 1115 gebaut und später erweitert wurde,
ging es weiter nach Lucca, einer Stadt mit knapp 90 000 Einwohner und einer bemerkenswerten Stadtbefestigung. Einer der vier Türme, die zur Stadtbefestigung gehören, haben wir auch erklommen, um den wunderbaren Ausblick zu genießen. Übrigens ist das der erste Turm, auf dem ich gepflanzte Bäume gesehen habe. In Lucca gibt es hübsche Kirchen und Plätze, schöne Lädchen und viele Radfahrer.
Eremo di Calomini
Ziel einer Wanderung war auch die Einsiedelei von Calomini, ein Kloster, das eingebettet ist in steile Felsen, die Sakristei und ein teil der Mönchszellen wurden in die Felsen gemeißelt. Das Kloster ist Ziel vieler Wallfahrten, und Wanderer nutzen die Quellen, um ihre Wasserflaschen mit dem frischen Wasser aus den Bergen aufzufüllen. Unsere Wanderung zum Kloster und zurück wurde
übrigens von den ortsansässigen älteren Herren mit großem Respekt gewürdigt 😉
Einmal in der Gegend, nutzten wir gleich noch die Möglichkeit, “unser Tal” einmal von oben zu bewundern.
Carrara
Wenn man in den Appuanischen Alpen weilt und dazu noch ein großer Verehrer von Michelangelo ist (so wie ich), kommt man an Carrara und an den Marmorsteinbrüchen nicht vorbei. Überall begegnet man dem schweeweißen Gestein, als Bank, als Statue oder bei einem der vielen Steinmetzbetriebe. Zuerst fanden wir einen stillgelegten Steinbruch, der uns sehr beeindruckte.
Carrara ist eine Stadt mit vielen Gegensätzen, beherrscht von den hoch aufragenden Bergen mit den nicht zu überhörenden Steinbrucharbeiten. Ganze Familien leben von den weißen Steinen, die Künstler (und Bauherren) beflügeln.
Wir nutzten auch die Möglichkeit, weiter nach Colonnata fahren, dem Ort, der um 40. n. Chr. zur Marmorgewinnung gegründet wurde. Überall hörte man das Hämmern, und die Geschicklichkeit der LKW-Fahrer, die mit den riesigen Blöcken enge Serpentinen herab fuhren, war sehr beeindruckend. Und wir lernten bei einer Besichtigungsfahrt, dass Marmor auch unter Tage abgebaut wird.
Es war ein schöner Urlaub, voller neuer und interessanter Eindrücke, besonders haben es uns (trotz Höhenangst Respekt vor der Höhe) die Berge angetan, die wir tapfer und auch mit Zähneknirschen erklommen haben.
Die Fotos sind natürlich in Gemeinschaftsarbeit entstanden!