Unser Leben wird immer schneller. Wir sind Tag und Nacht online, stets unterwegs und wollen nichts verpassen. Alles muss es sofort geben, warten ist (zu oft) keine Option für uns ungeduldige Menschenkinder.
Entschleunigung wäre das Mittel der Wahl, um wieder Empfinden und Erspüren zu können, worauf es wirklich ankommt in unserem Leben.
Diese Gedanken treiben mich schon lange um … und bildeten zum Jahresende 2017 die Bildidee für ein ganz besonderes Shooting in Schwarz-Weiß.
An einem Ort zum Reisen, einem Flughafen, schickte ich Anna, mein wandlungsfähiges Model, auf eine Zeitreise. Dort, wo sonst schnell Nachrichten ins Smartphone getippt werden, saß sie nachdenklich mit einer alten Schreibmaschine. Statt einem hypermodernen Ultraleichtkoffer hatte sie den alten Pappkoffer dabei und trug Vintageschätzchen aus dem Fundus meiner Mama.
Kaffee gab es, ganz tiefenentspannt, aus Omas Sammeltasse, nicht aus dem To Go Becher, der Wein wurde im Kristallglas kredenzt und der Uhrenvergleich an der Anzeigetafel geschah mit einem alten Wecker. Ganz analog ging es auch beim Fotografieren zu, eine Pouva Start ist einfach immer eine gute Wahl. Ein gutes altes Buch macht sich auch heutzutage wunderbar auf Reisen, und sieht auch noch schön aus.
Ganz klassisch und entschleunigt sind wir durch die Bereiche des Flughafens gereist, die auch die Passagiere durchlaufen, und haben dort unsere Zeitreisespuren hinterlassen … und nachdenkliche Passanten.
Besonders froh macht mich das letzte Bild der Serie, auf dem Anna mit einem Lächeln auf die Reise geht 😉
Vielleicht hilft Euch meine Serie ja auch, ein bisschen zur Ruhe zu kommen, langsamer und bedachter zu werden und dem Leben wieder mehr Zeit und Geduld einzuräumen.
Ich möchte mich herzlich bedanken bei Dir, liebe Anna, für Deine Geduld, Dein Posing genauso, wie euch es mir vorgestellt habe, für die tiefgründige Mimik und einfach dafür, dass Du meine Fotoidee so gut unterstützt hast. Ich freue mich schon auf unser nächstes Projekt!
Vielen Dank auch an das Team vom Airport Erfurt-Weimar, besonders an den Geschäftsführer Uwe Kotzan, für die Unterstützung meines kleinen Kunstprojektes.
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