Irgendwo im Hainich

Irgendwo im Hainich

wunderliches Wort: die zeit vertreiben!
sie zu halten, wäre das problem.
denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein bleiben,
wo ein endlich sein in alledem? –

sieh, der tag verlangsamt sich, entgegen
jenem raum, der ihn nach abend nimmt:
aufstehn wurde stehn, und stehn wird legen,
und das willig liegende verschwimmt –

berge ruhn, von sternen überprächtigt; –
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
ach, in meinem wilden herzen nächtigt
obdachlos die unvergänglichkeit.

r.m. rilke

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